Wie man Wünsche beim Schwanz packt
"Wie man Wünsche beim Schwanz packt" entstand innerhalb
von drei Tagen im Januar 1941. Pablo Picasso ließ sich weitgehend von
der surrealistischen Technik des automatischen, assoziativen Schreibens
leiten. Sein erklärtes Ziel war es "Worte ohne Rücksicht auf ihre
Bedeutung" zu gebrauchen. Trotzdem bleibt sein Theaterstück nicht
bedeutungslos. Vor dem Hintergrund der deutschen Besatzungszeit,
winterlicher Kälte und zerbrechender Beziehungen wird die Suche nach
neuen Formen des Lebens und Liebens zum zentralen Motiv.
"Wenn Picasso über seine Dichtung spricht, pflegt er mir
zu sagen, er wolle eigentlich nicht etwas erzählen oder Empfindungen
beschreiben, sondern sie durch den Wortklang suggerieren: Die Worte
werden von ihm nicht als Ausdrucksmittel verwandt, vielmehr erklären sie
sich von selber, ebenso wie er zuweilen die Farben auf die Leinwand
setzt, ohne einen erzählenden Zweck damit zu verfolgen, das heißt, ohne
die Form eines realen Gegenstandes nachahmen zu wollen."
(Jaime Sabartés)
Auf der Grundlage der wortgewaltigen deutschen
Übersetzung von Paul Celan unternehmen wir mit unserem Spiel den
Versuch, zu zeigen, dass sich in den scheinbar sinnleeren Wortwelten
Picassos mehr verbirgt als nur eine absurde Farce ohne Inhalt.
Im März 1944 fand, unter der Regie von Albert Camus,
eine szenische Lesung des Stücks statt. Zuschauer und Darsteller setzten
sich aus der führenden Riege der Pariser Intellektuellen zusammen.
"Da wären wir also wieder: reingewaschen, abgespült,
Spiegel unserer selbst, und bereit, morgen und alle Tage die ganze
Prozedur von vorne anzufangen."
Viel Vergnügen!
Besondere Aufführungen:
Theaterwoche Korbach
Der Plumpfuß |
Michel Leiris |
Im August 2006 findet, unter der Regie von Eckhard
Debour, eine dramatische Umsetzung statt. Zuschauer und Darsteller
setzen sich aus der vorerst hinterherhinkenden Riege der Aachener
Intellektuellen zusammen.
Es spielen:
Der Plumpfuß |
Carlo Blatz |